Ubuntu Freiwillige
UBUNTU bietet unbezahlte Praktika und Freiwilligenarbeit in Form von Projekten und schließt eine Vereinbarung mit Freiwilligen aus Europa und den US. UBUNTU informiert und berät die Freiwilligen und bemüht sich, weitestgehend unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Fähigkeiten der Freiwilligen, ein oder mehrere Projekte für die Freiwilligen zu finden. Freiwillige jeden Alters können sich bei uns bewerben. Sie arbeiten gemeinsam mit unserem Team und den lokalen Lehrkräften und mit anderen Freiwilligen. Minimale Aufenthaltsdauer sind 3 Monate.
Wir erheben einen festen Betrag zur Deckung unserer Kosten und zur Mitfinanzierung unserer Projekte. (1295 Euro/995 Euro) Wir haben den Tarif während Corona allerdings für 2022/23 folgendermaßen angepasst und arbeiten uns langsam wieder hoch auf das Niveau der alten Gebühren.
Kosten pro Monat | Studententarif pro Monat | Kosten ab 6 Monate |
1195 Euro | 895 Euro | 745 Euro |
Der Gesamtbetrag beinhaltet folgende garantierte Leistungen:
- Abhol- und Bringservice vom und zum Flughafen, Kapstadt, Südafrika. Kurze Einführung/Orientierungshilfe in Kapstadt und Hout Bay
- Komfortable und sichere Unterkunft in einer Gastfamilie, Apartment oder Wohngemeinschaft in Hout Bay. Die Unterkunft teilt Ihr Euch mit einer oder einem anderen Freiwilligen.
- Brenda Moloto als vertrauenswürdige, persönliche und professionelle Kontaktperson und Coach steht Euch/Ihnen 24 Stunden, 7 Tage die Woche mit Rat und Tat zur Verfügung. Solide Projektorganisation vor Ort. Einmal in der Woche, während der Projektanalyse, trifft Brenda sich mit allen Freiwilligen und Praktikanten*innen. Dabei könnt Ihr Euer erlebtes Revue passieren lassen und Fragen stellen.
- Für die Mahlzeiten seid Ihr/sind Sie selbst verantwortlich.
- Der Transport zu und von den Projekten wird über uns organisiert.
Zusätzlich zu diesen Freiwilligen bekommen wir jedes Jahr über VIA e.V. in Verbindung mit Weltwärts 1 bis 2 FSJler für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Interessenten für ein FSJ können sich über www.via-ev.org direkt an die Organisation wenden und sich für einen Freiwilligendienst in unseren Projekten bewerben.
Wichtig zu erwähnen ist, dass die Gebühren der Freiwilligen nach Abzug der Unterbringungskosten von 400 Euro pro Person pro Monat vollständig in die Projekte fließen. Da das Geld an unseren Verein überwiesen wird, dürfen wir eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt ausstellen.
Ein Tag zwei unserer Ubuntu-Freiwilligen
Ein Tag einer Ubuntu-Freiwilligen
Ungefähr 8 Monate war ich nun im Projekt Ubuntu for Africa. Die ganze Zeit war unglaublich schön und intensiv, doch wie sieht eigentlich ein typischer Tag im Projekt aus?
Morgens wurde ich entweder von meinem Wecker oder von den Sonnenstrahlen geweckt. Meine WG-Bewohner waren genau wie ich Yoga begeistert und so haben wir mit einer kleinen Yoga-Session in den Tag gestartet. Nach dem Frühstück ging es zusammen mit den anderen Freiwilligen los zum Projekt: zur Hout Bay Primary School, die neben dem Township Imizamo Yethu liegt. Jeden Morgen wurden wir von dem winkenden Sanele und dem freudestrahlenden Eric, die vor der Schule am Gate sitzen, begrüßt. An der Primary School angekommen wurde entweder mit den Remedials oder mit dem Computerprogramm (Virtual Reading Gym) gestartet und anschließend abgewechselt. Auch wenn die Fortschritte nur sehr langsam zu sehen sind, ist es immer wieder toll, wenn wir Freiwilligen, aber vor allem auch die Kinder selbst merken, dass sie sich verbessern. In den Pausen oder auf dem Weg zu den Klassen werden zwischendurch die Lehrer, die Schulleiterin, die Reinigungshilfen und Donovan, unser Hausmeister, begrüßt und immer wieder herzliche, witzige, kurze Gespräche mit ihnen geführt. Nach Schulschluss geht die Aftercare los. Hier erlebt man jeden Tag tolle Momente. Zusammen mit den Kindern zu tanzen, zu spielen, zu malen oder einfach nur zu quatschen, lässt einen die Lebensenergie und Lebensfreude der Kinder spüren, die ansteckend ist. Nach der Arbeit haben wir Freiwilligen oft zusammen Strandspaziergänge gemacht, Surfunterricht bei einem Bekannten, bzw. Freund bekommen und dann oft gemeinsam gekocht und den Abend mit netten Gesprächen, Gemeinschaftsspielen und auch ab und zu mal mit einer Musiksession enden lassen.
Jarla, 18, musste leider wegen Corona nach 8 Monaten abbrechen
Marc Waeltermann (20) studiert Rehabilitationspaedagogik an der Uni Dortmund und hat sein Praktikum bei uns absolviert, August bis Oktober 2022
„Mein Wecker ging Dienstag, Mittwoch und Donnerstag um sieben Uhr.
Die zwei Kilometer bis zur Hout Bay Primary School ging ich gerne zu Fuß, da man so erstens ein bisschen Luft schnappen und zweitens die Landschaft genießen konnte. Wenn ich die Primary School erreicht hatte, meistens so gegen 8:15 Uhr, ging ich zunächst ins Büro, um meine Anwesenheit für den Tag einzutragen. Danach bereitete ich in dem Raum, der mir von der Schulleitung zur Verfügung gestellt wurde, alles für die Schüler vor, mit denen ich an dem Tag arbeiten würde. Mittwochs waren das Schüler:innen aus der dritten Klasse. Also machte ich mich gegen halb neun auf den Weg, um die Kinder abzuholen. Im Klassenraum angelangt sprach ich zunächst mit den Lehrer:innen über den aktuellen Stoff und über die Schüler:innen, die dabei am meisten Hilfe benötigen. Mit einer Hand voll Kinder ging es dann zurück zum vorbereiteten Raum, damit ich ihnen den Unterrichtsstoff näherbringen konnte. Üblicherweise kümmerten wir uns in der Zeit bis zur ersten Pause (8:30-10:00 Uhr) um die mathematischen Fähigkeiten. Nach der Pause ging es dann mit Englisch weiter, wobei ich dann wieder anderen Kindern half, ihre Kenntnisse zu verbessern. Nach der zweiten Pause (um 12:30 Uhr) kehrten die Kinder in ihre üblichen Klassen zurück, während ich alle Auffälligkeiten und Probleme dokumentierte, die am Vormittag aufgetreten sind. Zudem überlegte ich mir neue Aufgaben für die nächsten Stunden mit den Kindern.
Gegen 13 Uhr ging es für mich dann von der Primary School weiter zur After Care, die sich direkt nebenan befindet. Dort traf ich mich mit dem After Care Team, machte eine kurze Mittagspause und wir besprachen alle Dinge, die uns im Laufe der Woche aufgefallen waren. Dazu zählen auffälliges Verhalten der Kinder, Schulaufgaben, Spiele, etc. und wie man aufgekommene Probleme lösen könnte. Um halb zwei kamen dann die ersten Kinder, die Erstklässler:innen, die uns ,nach einer kurzen Begrüßung, direkt ins Spielen verwickelten. Nach und nach trudelten dann auch die älteren Kinder (bis zur dritten Klasse) ein, während wir das Essen für die Kinder vorbereiteten. Danach setzten wir uns in einen Kreis, jeder berichtete von seinem Tag und wir aßen das vorbereitete Essen. Da wir an einem Mittwoch keine Hausaufgaben mit den Kindern zusammen machten, weil es unser Sporttag war, zogen sich die Kinder ihre Sportsachen an und liefen mit ihnen den Berg runter zum IY-Sportplatz. Am Sportplatz angekommen probierten wir mit den Kindern verschiedene Spiele aus, damit diese sich sportlich betätigen können. Zudem lehrten wir ihnen auch Grundlagen im Fußball oder brachten ihnen Gymnastik- und Vertrauensübungen bei. Am Ende unserer Sportzeit konnten die Kinder sich an dem angrenzenden Spielplatz noch austoben. Um ca. 17 Uhr war dann unsere After Care Zeit vorbei, sodass ich mich von den Kindern verabschiedete und den Heimweg antrat, während das restliche Team die Kinder nach Hause brachte.
Im Beach House angekommen packte ich meine Sachen aus und ging mit meinen Mitbewohnerinnen raus, um die Gegend zu erkunden, etwas Essen zu gehen oder einfach um den Sonnenuntergang am Strand zu genießen (bei schlechtem Wetter waren auch Filmabende sehr beliebt). Danach machte ich mir dann etwas zum Abendessen, quatschte noch mit den anderen Leuten oder schaute einen Film, bevor ich mich letztendlich ins Bett legte, um zu schlafen.”
Junge Menschen aus der ganzen Welt können einen Freiwilligendienst im sozialen Bereich in Deutschland machen. Es gibt dazu Fördergelder von deutschen Ministerien oder von der Europäischen Kommission. Die Freiwilligen leben ein Jahr in Deutschland und unterstützen verschiedene Einrichtungen der sozialen Arbeit im Alltag, sie kümmern sich z.B. um Menschen mit Behinderung, um alte Menschen, Kinder oder Jugendliche oder sind in einem Krankenhaus tätig. In der Regel wohnen und essen sie auch in diesen Einrichtungen. Die Freiwilligen haben damit keine reguläre Arbeit, sie bekommen kein Gehalt, sondern ein Taschengeld.
Seit 4 Jahren sind wir in der Lage, jährlich ein bis zwei Freiwillige aus Südafrika für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Deutschland zu schicken. 2017 waren es Odwa und Onela, 2018 waren es Melani, 2019, dann Vuyo und Denzel. Durch Corona bekam Denzel die Chance zu bleiben. Wir warten noch darauf, dass das Süd/Nord Programm wieder beginnt. Denzel bewirbt sich gerade um einen Studienplatz. Dieses Programm hat sein und das Leben seiner Familie verändert. Ebenso ist es für die anderen südafrikanischen Freiwilligen. Onela hat die Tanz- und Schauspielschule an der Waterfront absolviert und spielt inzwischen eine Rolle in einer TV-Serie. Odwa hat sein Lehrerstudium beinahe abgeschlossen. Melanie ist inzwischen Grundschullehrerin und hat eine kleine Familie: Mann und 2 Kinder. (Eins hatte sie bereits bevor sie für 1 Jahr nach Deutschland ging). Ihr Kommentar, als Sylke sie in Deutschland besuchte: “nach einem Jahr Leben und Arbeiten in Deutschland, in geordneten Verhältnissen und mit geregelter Arbeit können wir nicht wieder zurück ins Township.“ Und das ist allen gelungen.
Vorbereitet auf das Leben dort und deutschen Sprachunterricht bekommen die südafrikanischen Freiwilligen von unseren deutschen Freiwilligen. Besuch, Ausflüge und persönliche Betreuung gehören zum Programm. Auch hier ist der UBUNTU Gedanke zu erkennen: Solidarität, Zusammenarbeit, Gemeinsamkeit….I am because we are.